Halal und koschere Ernährung

Im Zuge der Globalisierung nimmt die Heterogenität der deutschen Bevölkerung zu und die damit verbundene Nachfrage an z. B.  koscheren oder halal Lebenmitteln stellen neue Herausforderungen an die westliche Lebensmittelindustrie dar. Viele Lebensmittel, die den Speisevorschriften an halal und koscher nicht entsprechen, sind damit für die betreffende Bevölkerungsgruppe tabu - dies können neben bestimmten Fleischprodukten auch Torten, Gummibärchen, Joghurterzeugnisse oder Puddinge sein.

Halal und haram: erlaubte und verbotene Lebensmittel im Islam

Die muslimischen Speisevorschriften sind im Koran und in der Sunna geregelt. Lebensmittel, die diesen Anforderungen entsprechen, sind "halal". Erlaubt sind alle Lebensmittel mit Ausnahme der unten gelisteten, die als "haram=verboten" gelten. Handelsrechtlich ist der Begriff halal seit 1997 im Codex Alimentarius beschrieben. Auf internationaler Ebene wird ein einheitliches Halal-Zertifikat angestrebt. Derzeit existieren jedoch eine Vielzahl an Zertifizierungsstellen die Zertifikate vergeben, deren Akzeptanz aufgrund unterschiedlicher halal-Auslegungen stark variieren kann. 

Verbotene tierische Produkte1

  • Schwein einschließlich Wildschwein
  • Hunde, Schlangen, Affen
  • fleischfressende Tiere mit Krallen und Zähnen wie Tiger, Löwen, Bären
  • Vögel mit Krallen wie Adler oder Geier
  • "Schädlinge" wie Ratten, Skorpione, Tausendfüßler
  • Tiere, die laut Islam nicht getötet werden dürfen wie Ameisen, Bienen, Specht
  • Tiere, die "im Allgemeinen abstoßend sind" wie Läuse, Fliegen oder Maden
  • Tiere, die sowohl in Land und an Wasser leben, wie Frösche oder Krokodile
  • Maultiere und heimische Esel
  • giftige und gefährliche im Wasser lebende Tiere
  • alle Tiere, die nicht nach dem islamischen Gesetz geschlachtet wurden
  • Blut

Verbotene pflanzliche Produkte, Getränke und Zusatzstoffe

  • alle berauschenden und gefährlichen Pflanzen
  • alle berauschenden und gefährlichen Getränke, u. a. Alkohol
  • alle aus den zuvor genannten Produkten gewonnenen Zusatzstoffe

Koschere Lebensmittel: erlaubte und verbotene Lebensmittel im Judentum

Die Grundlage für Lebensmittel, die nach den jüdischen Speisegesetzen erlaubt (koscher) sind, ist die Tora. Die Aufteilung erfolgt in „fleischige" (hebräisch: basari), „milchige" (hebräisch: chalawi) und „neutrale" (parve) Lebensmittel. Dabei ist der gleichzeitige Verzehr von milchigen und fleischigen Speisen nicht erlaubt. Im Magen dürfen sich milchige und fleischige Lebensmittel ebenfalls nicht vermischen, weshalb Wartezeiten eingehalten werden
müssen. 2

Folgende Lebensmittel gelten als koscher3

  • Fleisch von wiederkäuenden Paarhufern, z. B. Kühe, Ziegen, Schafea
  • rituell-jüdisch geschlachtetes Hausgeflügel: Hühner, Enten, Truthähne, Gänse, Tauben
  • Eier von koscheren Tieren ohne Blutspuren
  • Fische, die Flossen und Schuppen besitzen z. B. Lachs, Forellen, Thunfischb, c
  • Milch und Milcherzeugnisse aus koscheren Tierend

a sonstige Tiere wie Schweine, Pferde, Kamele, Hasen, Insekten sind verboten
b nicht koscher sind dagegen z. B. Aale, Wale und alle Schalentiere (Hummer, Krebse, Muscheln)
c Fischeier und Fischöl sind nur dann koscher, wenn sie aus koscheren Fischen gewonnen wurden
d mit Ausnahme von mit tierischem Lab erzeugten Milcherzeugnissen wie Hartkäse oder die daraus gewonnene Molke

 Analytik

Wir bieten zur Überprüfung von halal und koscheren Lebensmitteln einen sensitiven PCR-Nachweis auf Schwein und viele weitere Tierarten an. Außerdem können Sie Ihre Produkte bei uns auf Rückstände von Alkohol überprüfen lassen.

Quellen:
1 http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwi9wviE29DlAhWEqaQKHR0eBDUQFjAAegQIABAC&url=http%3A%2F%2Fwww.fao.org%2Finput%2Fdownload%2Fstandards%2F352%2FCXG_024e.pdf&usg=AOvVaw0x8VvmV6mfKMps8i6jzfr_
https://religion.orf.at/lexikon/stories/2569693/
http://kosher-germany.com/koshergermany/de/koscher-informationsblatt