29.08.2017

Der Großteil aller Fipronil-Rückstände befindet sich im Eigelb

Im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung von Fipronil gemäß Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 wurde durch die Behörden des berichterstattenden Mitgliedsstaates (Frankreich) eine durch den Hersteller eingereichte Metabolismusstudie in Legehennen bewertet, die große Bedeutung für die lebensmittelrechtliche Beurteilung von Fipronil-Rückständen hat.

Die Bewertung ist im Draft Assessment Report (DAR) Volume 3, Annex B-7 part 2, S. 393 ff. enthalten.

Aus den Ergebnissen der Studie geht eindeutig hervor, dass

  • Fipronil in Legehennen nahezu vollständig zu seinem Sulfonmetaboliten verstoffwechselt wird,
  • sich die Fipronil-Rückstände im Ei unabhängig von der Dosis und der Dauer der Gabe zu ca. 95 % im Dotter befinden.

Das aktuelle Rechenmodell der deutschen Überwachungsbehörden (BfR/BVL) basiert auf der oben genannten Metabolismusstudie und auf der Worst-Case-Annahme, dass Fipronil sich zu 90 % im Eidotter anreichert und bis zu 10 % im Eiklar verbleiben können. Mit einem Eigelbanteil am Vollei von 32 % ergeben sich folgende Faktoren für die Umrechnung des Fipronil-Gehaltes von flüssigem Eigelb bzw. Eiklar auf Vollei:

  • Eigelb: 32 % ÷ 90 % = 0,36
  • Eiklar: 68 % ÷ 10 % = 6,8

Diese Verteilungsfaktoren sollten in die Umrechnung von verarbeiteten Eierzeugnissen, also Vollei-, Eigelb- und Eiklarpulver, auf frisches Vollei einbezogen werden. Die vollständige Umrechnung für diese Produkte sowie praxisrelevante Rechenbeispiele für Fipronil in Ei finden Sie hier.